Igelkraftwurz

Igelkraftwurz (Oplopanax elatus)

In der ussurischen Taiga und der Region Primorje wächst noch eine, in Russland sehr geschätzte Adaptogenpflanze – Igelkraftwurz, Oplopanax elatus oder „Samanicha“. Wegen der vielen Ähnlichkeiten mit Ginseng Panax wird sie auch „Ginseng Doppelgänger“ genannt.

Für Heilzwecke werden der Wurzelstock mit Wurzeln – rhizoma et radix Echinopanacis –  vom Igelkraftwurz verwendet.

Die Wurzeln von einem 5-7 jährigen Strauch werden im Herbst, nach der Reife der Früchte, ausgegraben, in kaltem Wasser gereinigt, in 3-5 cm lange Stücke geschnitten und in einem gut gelüfteten Raum getrocknet.

Qualitativ hochwertige getrocknete Wurzeln, als Rohstoff, haben eine weiss-gelbe Farbe, ein spezifisches, aber angenehmes Aroma und einen bitteren Geschmack mit scharfer Note. Sie sind mindestens 3 Jahre haltbar.

In den letzten Jahren wurde gefunden, dass auch oberirdische Pflanzenteile von Oplopanax elatus (Stängel, Stiele und Blätter) die gleichen Heileigenschaften haben wie der unterirdische Wurzelstock und die Wurzel.

In den 70-er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden in der ehemalige UdSSR bis zu 50 Tonnen (!) pro Jahr der Pflanze in freier Natur gesammelt. Oplopanax elatus ist ein Exot, eine seltene Endemik- Pflanze, sie ist vom Aussterben bedroht und wurde in die Rote Liste eingetragen. Unkontrollierte, wilde Sammlungen des Oplopanax sind deshalb zur Zeit streng verboten. Für Heilzwecke wird die Pflanze angebaut. In bestimmten Naturbiotopen ist das Sammeln erlaubt. Dabei ist vorgeschrieben, dass die Mutterpflanzen weiter wachsen und die nächste Sammlung an derselben Stellen erst im Abstand von 10 Jahren erfolgen darf!

Inhaltsstoffe

Saponine oder Echinoxoside B, C, D, E, F, G (bis 6,9%), Triterpenoide, Cardenolide, Lignane (bis 5%), Glycoside, Harze (bis 11,5%), Phenole, ätherische Öle (bis 2,7%), Cumarine (0,2%), Spuren vom Alkoloid Aralin.

Anwendungsgebiete

  •  asthenischen und depressiven Zuständen,Ängstlichkeit, Schlafstörungen
  • Müdigkeit, psychischer und physischer Erschöpfung, sinkender Arbeitsfähigkeit
  • ungünstige Wetterbedingungen (Hitze, Kälte, Atmosphäre Druck)
  • sexueller Unlust bei beiden Geschlechtern und Impotenz
  • vegetativer Dystonie – „Neurosthenie“ – „schwaches Nervenkostüm“, häufig wechselnden, scheinbar nicht zusammenhängenden Beschwerden mit Reizbarkeit und Neigung zu Kopfschmerzen;
  • Anfangstadium bei Diabetes;
  • Herz- und Kreislaufbeschwerden;
  • leichte Formen von Schizophrenie;
  • psychischen und physischen Problemen in den Wechseljahren bei Frauen, asthenische Symptome bei Schwangeren

Die zahlreichen klinischen Studien in der ehemalige UdSSR wurden in mehreren Kliniken und Krankenhäusern (u. a. Neurologisches Institut AMN UdSSR, Psychoneurologisches Krankenhaus Gannuschkina) durchgeführt.

Zusammenfassend wurde über folgende Effekte berichtet:
20 bis 60-jährige Patienten  mit asthenischen und depressiven Zustanden erhielten 30-40 Tropfen Tinktur mit 70%-igem Alkohol, 2-3 mal pro Tag, 1 Monat lang:

  • nach 6 bis 7 Tagen werden Kopfschmerzen, Schmerzen im Herzbereich odeer anderen Körperteilen deutlich reduziert, Müdigkeit und Reizbarkeit sind verschwunden, der Schlaf ist verbessert.
  • nach 2 bis 3 Wochen werden die Patienten aktiver und fröhlicher, die Arbeitsfähigkeit, sowie die mentale und emotionale Belastbarkeit werden signifikant erhöht, der allgemeine Zustand wird verbessert.

Bei gesunden Probanden wurde die Erhöhung der Widerstandskraft oder Leistungsfähigkeit gegen unterschiedliche biologische und physikalische Stressfaktoren in klinischen Studien gezeigt.