Jiaogulan

Jiaogulan (Gynostemm penthaphyllum)

Als “Kraut der Unsterblichkeit” ist die chinesische Heilpflanze Jiaogulan in den letzten Jahren in Europa sehr beliebt geworden. In China wird Jiaogulan seit dem 13. Jahrhundert als Heilpflanze verwendet. Auch in Japan, Thailand, Korea, Taiwan und Indien ist das Kraut des ewigen Lebens sehr populär.

Jiaogulan gehört zu den Adaptogenen, die Wirkung ist ähnlich der des Ginseng. Obwohl sie nicht miteinander verwandt sind, enthalten sie teilweise ähnliche Wirkstoffe.

1991 wurde Jiaogulan auf der internationelen Konferenz für TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) in Peking als eines der 10 wertvollsten Kräuter benannt.

Herkunft

Heimisch ist der Jiaogulan im gesamten asiatischen Raum: China, Japan, Thailand, Taiwan, Korea und Malaysia. Da Jiaogulan eine sehr robuste Pflanze ist, kommt sie sowohl im Flachland als auch in Höhenlagen bis 3000 Metern vor. Jiaogulan ist in dichten Bergwäldern, Bergtälern, Straßenrändern, Flussufern und schattigen Wiesen anzutreffen.

Ursprünglich stammt das Kraut der Unsterblichkeit aus den Bergregionen der südchinesischen Provinz Guizhou. Hier werden viele Menschen über 100 Jahre alt und dort wird Jiaogulan täglich als Tee getrunken.

Inhaltsstoffe

Das Kraut der Unsterblichkeit enthält sehr viele Saponine, die als Gypenoside bekannt sind. Die Struktur der Gypenoside ist den Ginsenosiden von Panax ginseng sehr ähnlich. Forschungen haben gezeigt, dass der Ginseng etwa 30 Saponine enthält und Jiaogulan mit über 80 verschiedenen Saponinen bereichert.

Der Gesamtsaponingehalt beträgt etwa 2,4% der getrockneten Pflanze. 8 Gypenoside entsprechen den protopanaxadiolartigen Ginsenosiden, die im Ginseng zu finden sind. Diese machen rund 25% des Gesamtgehalts an Gypenosiden in der Pflanze aus. Sie gelten als erster Nachweis für das Vorkommen von Ginseng-Saponine außerhalb von Araliagewächsen.

Der Saponingehalt der Jiaogulanpflanze ist am höchsten vor der Blüte. Weitere Inhaltsstoffe: Flavonoide, Polysaccharide, Aminosäuren, Proteine, Spurenelemente, Vitamine (B1, B2, E, C).

Wirkung

  • Als Adaptogen baut Jiaogulan Stress ab und beruhigt die Nerven.
  • Es hat eine vitalisierende, tonisierende, energetisierende, kräftigende, aktivierende und leicht anregende  Wirkung.
  • Hilft schnellere Reflexe zu bekommen und Nervosität zu reduzieren. Gleichzeitig sorgt es für schnellere Erholung nach schwerer Arbeit, Anstrengungen und Sport.
  • Senkt Blutfett, LDL-Cholesterin und Blutzucker, hilft so bei Diabetes.
  • Stärkt den Herzmuskel, fördert die ‚Pumpleistung,‘ verbessert die Durchblung.
  • Durch Entgegenwirken der Verklumpung der Blutplättchen beugt es Trombose, Schlaganfall und Herzinfarkt vor.
  • Wirkt antioxidativ, regt die Produktion des körpereigenen Enzyms Superoxiddismutase an – ein äußerst wirksames Antioxidans, das unter anderen die Gefäße vor den Arteriosklerose fördernden Freien Radikale schützt.
  • Wirkt Blutdruck regulierend: zu hoher wird gesenkt, zu niedriger angehoben.
  • Stärkt das Immunsystem durch Aktivierung und Stärkung der Lymphozyten und der NK-Zellen (natürliche Killerzellen).
  • Wirkt blutbildend, besonderes die Bildung weißer Blutkörperchen wird angeregt (wichtig nach Chemo- oder Strahlentherapie).
  • Verhindert stressbedingte Krankheiten durch die adaptogene Wirkung der Gypenoside.
  • Wirkt krebshemmend durch das tumorhemmende Glycosid Ginsenosid Rh2.
  • Wirkt der Metastasierung von Krebszellen entgegen.
  • Wirkt stoffwechselanregend und gegen Arteriosklerose.
  • Entzündungshemmend, Leberprotektiv.
  • Hat verjüngende Wirkung, verzögert das Altern.

Die Blätter und Triebe werden getrocknet oder frisch, pur, als Tee (Aufguss) oder Alkoholauszug zubereitet. Getrockneter Jiaogulan kann als Pulver, Kapsel oder Tablette eingenommen werden. Ein Gehäufter Teelöffel Jiaogulanpulver enthält etwa 100 mg Gypenoside, das wären etwa 2,5 bis 3.0 g, um den erwünschten optimalen Effekt zu erziehen. Nach der europäische Zulassung-Verordnung für Jiaogulan beginnt die medizinische Wirksamkeit bei 3 g getrocknete Kraut/täglich.