Sterculia platanifolia

Synonym (FIRMIANA SIMPLEX L.) W. Wight

Chinesischer Parasolbaum oder Wutong, Sultan`s Parasolbaum, chinesischer Sonnenschirmbaum, Phönixbaum, französische Platane, japanischer Varnishtree.

Sterculia platanifolia – ein sanfter Psychostimulator und Immunmodulator

Bei Ermüdung und Schwächegefühl, nach anstrengender Arbeit und bei Stress, während Hektik und Nervosität, bei Erschöpfung und in der Rekonvaleszenz braucht man ein Mittel, welches unseren Körper und Geist in Balance bringt und langfristig unterstützt. Einen großen Stellenwert bei allen genannten Zustände besitzt Sterculia platanifolia. Ein solches Mittel wird aus den Blättern von Sterculia platanifolia gewonnen, aus einen subtropischen Baum mit adaptogenen Eigenschaften. Sterculia zählt zu den sanften Psychostimulatoren und Tonika und ähnelt in der Wirkung der Taigawurzel (Eleuteroccocus senticosus) und der Kolanuss (Cola nitida, Cola acuminata). Als Adaptogen hilft Sterkulia dem Organismus, besser mit Belastungen fertig zu werden und sich  Stresssituationen besser anzupassen (zu adaptieren). Es unterstützt den Organismus gegenüber „Stressoren“ widerstandsfähiger zu werden.

Systematische Einordnung

Früher Familie Sterculiaceae, heute Familie Malvaceae, Unterfamilie Sterculioideae.

Herkunft 

Sterculia platanifolia stammt aus dem subtropischen südlichen Japan, China, Indonesia, Vietnam, Taiwan, Philippinen. Als farmazeutische Pflanze wird der Baum in Südrussland (Krasnodarski Krai, Kaukasus), in den Republiken Turkmenistan, Usbekistan, Tadjikistan, Aserbeidjan, Georgien, Abchasia und Adjaria angebaut. In südlichen Ländern wird der attraktive Exot-Baum für Parkanlagen oder als Bonsai kultiviert

Verwendete Pflanzenteile

Für medizinische Zwecke werden die Blätter von Sterculia (Folium Sterculiae platanifoliae) gesammelt und getrocknet, seltener werden die Samen und die Rinde verwendet.

Inhaltsstoffe

Firmiana simplex ist noch nicht ausreichend untersucht worden. Die Blatter enthalten Lignanglycoside – Firmiside A-C, Polysaccharide (3,38%),  Terpenoide,Cholin und Betain, Ascorbinsäuere (0,9%), Tannine (2,67%), Flavonoide (Rutin, Quercetin), Aminosäueren (Asparaginsäuere 0,8%), Harze (4-5%), Alkoloide (Koffein und Theobromin), Phenolsäueren, ätherische Öle (0,078%). Die Samen – Koffein, Theobromin und fettes Öl (28,5%). Zu den Hauptwirksstoffen zählen Lignanglycoside, Alkoloide und Polysaccharide.

Wirkung

Firmiana simplex hat adaptogene, tonisierende, stimulirende, stimmungsaufhellende, leistungssteigerende, aphrodisierende, ZNS-aktivierende, immunmodulierende und krebshemmende Wirkungen.

Enthaltende Polysaccharide besitzen immunstimulierende, immuninduzierende und antitumorale Wirkungen.

Alkaloide haben stimulierende Eigenschaften und erhöhen die Versorgung der Zellen verschiedener Organe mit Sauerstoff.

In der Pharmakologie gilt Sterkulia als sanfter Psychostimulator. Der russische Wissenschaftler T. Y. Tscherikowskii hat Untersuchungen mit Mäusen gemacht und gefunden, dass der alkoholische Extrakt aus den Blättern und dem Samen des Sterkuliabaumes – ähnlich den Colanüssen – eine tonisierende, stimulierende, aufweckende und wachhaltende Wirkung auf Tiere hat. Die aufweckende Wirkung wurde mit dem Präparat Medilnal verglichen, welches nach einer Operation gegeben wird. 

Die Wirkstoffe der Pflanze verbessern die Funktion des Kreislaufsystems und regulieren den Blutdruck. Sie stärken das Herz und sind erfolgreich bei der Behandlung von Tachykardien und Angina pectoris. 

Flavonoide stärken die Blutgefäße, verbessern die Durchblutung. Durch die Stärkung der Kapillarwände wird die Krampfader-Erkrankung verringert. Sterkulia wirkt einerThrombosenbildung entgegen und Thrombophlebitis heilend.

Sie unterstützen die Genesung nach langen Infektionskrankheiten, helfen wieder zu Kräften zu kommen und schaffen gute Laune.

Sterkulia verbessert die Sauerstoffaufnahme und ist dadurch gegen die Höhenkrankheit wirksam. Ausserdem hilft sie Hunger, Müdigkeit und Kälte zu verdrängen. Dass alles macht Sterkulia bei Bergsteigern beliebt.

Sterkulia hilft bei Impotenz, erhöht die Aktivität und Qualität der Spermien, wirkt Libido- und Potenz-steigernd.

Firmiana wirkt positiv auf die Verdauung, senkt den Cholesterinspiegel und entgiftet den Körper.

Die Harze des Baumes umhüllen die Schleimhaut des Magens, normalisieren die Produktion von Magensaft und aktivieren die Regeneration der Schleimhäute, dadurch wird Gastritis geheilt.

Präparate aus der Baumrinde (Salben und Lotionen) wirken stark adstringierend und werden für die Behandlung von Hämorrhoiden verschrieben.

Nach dem Abkochen wird die Wurzel verwendet, um Schwellungen zu reduzieren, eine  Salbe aus den Blättern – gegen Hämorrhoiden, Karbunkel und Wunden.

Sterkulia wird bei vielen Hauterkrankungen angewendet: Ekzeme, Urtikaria, Dermatitis, allergische Reaktionen in Form von Hautausschlägen. 

Die Pflanze wirkt antimikrobiell, hepaprotektiv, antiphlogistisch, expektorant, anti-inflammatorisch, entzündungshemmend, cytotoxisch, muskelaufbauend und verbessert den Muskeltonus.

Eine Einnahme mit anderen Adaptogenen (Aralia elata/mandchurica oder Schisandra chinensis) erhöht die Wirkung des Sterkulia.

Die Wirkung ähnelt der Wirkung der Kolanuss – den Früchten der in West- und Zentralafrika vorkommenden Kolabäume. Sie enthalten die Wirkstoffe Koffein und Theobromin und wirken anregend, wobei Theobromin stimmungsaufhellend wirkt.

Zubereitungen/Dosierung
Alkoholauszug  aus den Blättern

1:5 mit 70%-igem Alkohol – Tinktur (Tinctura Sterculiae platanifolii) 

1 Teil getrocknete Blätter mit 5 Teilen 70%-igem Alkohol übergießen, 4 Wochen an einem dunkelen Ort ziehen lassen, abseihen. Es entsteht eine dunkelgrüne Flüssigkeit, mit spezifischem Geruch und bitterem Geschmack.

Als tonisierendes und stimulierendes Mittel bei geistiger und körperlicher Erschöpfung, asthenischen Zuständen, erhöhtem Blutdruck, Infekten und Krebserkrankungen. Einzunehmen sind 20-40 Tropfen 2x täglich (morgens und mittags), 3-4 Wochen lang.