Ashwagandha

Die Schlafbeeren gegen Ängste, innere Unruhe und für erholsamen Schlaf

Ashwagandha wird in der indischen Heilkunde seit 5000 Jahren zur Stärkung der Lebenskraft verwendet. Die Pflanze verleiht innere Ruhe und Stärke, reduziert Angst, steigert Energie und Leistung, verjungt Körper und Geist und fördert ein langes Leben. Aufgrund ihrer vielfältigen Auswirkungen auf die Gesundheit ist Ashwagandha eine in der Ayurvedischen Medizin am häufigsten verwendete Pflanze. Ashwagandha gehört zu Adaptogenen weil sie die Fähigkeit besitzt, Stress und Angst zu reduzieren bzw. Menschen dabei zu unterstützen, besser mit den belastenden Dingen umzugehen und ungünstigen äußerlichen Widrigkeiten anzupassen.

Ashwagandha – Withania somnifera, auch Schlafbeere, Winterkirsche, Pferdewurzel,  Indischer Ginseng
Familie

Nachtschattengewächse (Solanaceae), Gattung: Withania.

Herkunft

Ashwagandha ist in Afrika, India, Pakistan, Afganistan, Südasien, China, Mauritius und im Mittelmeerraum heimisch. Die Ashwagandha mag es gerne sonnig und trocken; zur Not kommt sie auch mit einem leichten feuchten Boden zurecht. Schlafbeere ist eine vollkommen anspruchslose Pflanze. Frost verträgt sie aber nicht. Deswegen wird in Europa als einjährige Pflanze eingeordnet.

Botanik

Die Ashwagandha ist eine mehrjährige buschige Pflanze, die eine Höhe von 0,5 – 1,5 Meter erreicht. 

Verwendete Pflanzenteile

In Indien werden traditionell alle Pflanzenteile, von den Blättern und Samen bis zur Wurzel und Wurzelrinder verwendet. Heutzutage findet vor allem die Wurzel Verwendung.

Phytosterole: Acylglykoside – Sitoindoside VII – X und beta – Sitosterol;  Withaninalkoloide: Anaferin, Anahydrin, Cuscohydrin, Nicotin, Tropin, pseudo-Tropin, Somnin, Somniferinin, pseudo-Withanin und Withasomnin, Fettsäueren und Aminosäuern (Triptophan und andere), viel Eisen, Tropanol.

Nach heutigem Wissenstand sind für die Wirkung vor allem Inhaltsstoffe auf der Gruppe der Withanolide und insbesondere das Withferin A verantwortlich.

Wirkung

Die Schlafbeere Ashwagandha hat eine Vielzahl an heilende Wirkungen. Seit tausende von Jahren wurde Ashwagandha gegen Schlafstörungen, Impotenz, Nervenkrankheiten und Entzündungen eingesetzt. Die Wirkstoffe des Pflanze unterstützen die Balance des Nervensystems auf vielseitige Art. Aufgrund der enthaltenden Withanolide und ihre Eigenschaften wird Ashwagandha als Adaptogen bezeichnen.

Adaptogene sind Pflanzen, die dem Körper helfen sollen, in Stresssituationen besser zurecht zu kommen, indem sie den Immun- und Nervensystem helfen sich an den Stress anzupassen bzw. zu adaptieren. Als Adaptogen schützt Schlafbeere vor Überanstrengungen und chronischer Erschöpfung. Das Kraut kann den Cortisolspiegel (Stresshormon) signifikant reduzieren und die Beeinträchtigung des Immunsystems durch Stress senken. Auch die Verwendung von Ashwagandha korreliert mit einem Anstieg der weißen Blutkörperchen im Körper und das bedeutet, dass das Immunsystem besser vor Krankheiten und schädlichen Eindriglingen schützen kann.

Withanolide und Sitoinoside haben immunmodulierende Wirkung. Sie aktivieren Fagozyten, Makrophagen und Lysosomal Fermente.

Als Nerventonikum und Sedativum wirkt Ashwagandha gegen Angstzustände, Stress und Schwindel. Auch gegen die Nervenkrankheiten Tremor, das Zittern von Gliedmaßen, ist Ashwagandha wirksam. Die Pflanze ist deshalb auch bei Multipler Sklerose (MS) einsetzbar.

Die nervenberuhigende Wirkung der Schlafbeere fördert einen erholsamen und ungestörten Schlaf. Deshalb wird die Pflanze auch gerne als Schafmittel zum besseren Einschlafen verwendet. Ashwagandha ist damit in der Lage, einen festen und erholsamen Schlaf zu induzieren und verringert, rund 30 Minuten vor dem zu Bettgehen eingenommen, auch die Zeit, die man benötigt um Schlaf zu finden. Einen herausragenden Beitrag leistet die Pflanze, weil sie nicht nur das Einschlafen fördert, sondern auch die Tiefschlafphase unterstützt, sodass diese länger andauert. Damit wird ein wichtiger Beitrag für den gesunden Schlaf und eine informationssortierende Wirkung für das menschliche Gehirn geleistet. Aber auch tagsüber kann die Ashwagandha vor allem nervösen und temperamentvollen Personen eine große Hilfe sein, da sie übermäßige Aufregung und Stressgefühle stark verringert. Sie verringert die Neigung zu impulsiven Handlungen und ablenkenden Gedanken.

Die heilende Wirkung des Ashwagandha erstreckt sich auch auf die entzündungshemmende Wirkung im Gewebe. Entzündungen können besser bekämpft und neues Gewebe besser aufgebaut werden. Dabei hat die Pflanze die Eigenschaften desinfizierend zu wirken und das Blut zu reinigen. Besonders nach Operationen führt dies zur einer verbesserten Regeneration des Gewebes.

Es wurde eine Vielzahl von positiven Eigenschaften auf den Blutkreislauf festgestellt: Unterdrückung der Cholesterin Aufnahme, als Resultat – Senkung „schlechte“ LDL- Cholesterin, Verbesserung des Durchblutung und Regulierung den Blutdrück. Es gibt Hinweise darauf, dass die Schlafbeere den Blutzuckerspiegel bei Diabetes-Patienten reduzieren kann.

Ashwagandha verbessert die Schilddrüsenfunktion. Sie hilft dem Körper auf natürliche Weise wieder ins Gleichgewicht zu kommen, egal ob es sich um eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse handelt.

Erhaltende Withanolide haben antiphlogistische und tumorhemmende Wirkung.

Ashwagandha verhindert das Wachstum von Krebszellen durch die Stärkung des Immunsystem und seine antioxidative Fähigkeit.

Ashwagandha wird oft auch als Aphrodisiakum bezeichnet.

Bei sterilen Männern zeigte die Pflanze Steigerungen in allem Sperma-Parametern (Anzahl, Flüssigkeit, Volumen, Konzentration der Spermien). Auch eine potenzverbessernde Wirkung wird ihr nachgesagt. 

Das enthaltende Withanon scheint eine verjüngende Wirkung zu besitzen. Es regelt den CDK-Inhibitor 1 herunter, was angeblich das Altern der Zellen verlangsamen soll. Die enthaltenden Withanolide und Sitoindoside rufen antioxidantische Enzyme hervor, welche die Gehirnzellen von freien Radikalen schützen. Auch die Gedächtnisleistung kann durch die Pflanze erhöht werden, weshalb sie möglicherweise gegen Alzheimer eingesetzt werden kann.

Ashwagandha wirkt auch harntreibend, schleimlösend und antiasthmatisch. Schon früher wurde Schlafbeere zu Behandlung von Arthritis verschrieben. Aktuelle Studien belegen das.

Schlafbeere wird in der Gynäkologie als Mittel gegen Unfruchtbarkeit angewendet. Außerdem hilft die Pflanze bei starken Blutungen und hat menstruationregulierende Wirkung.

Äußerlich wird Ashwagandha bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt: Dazu wird die zu behandelnde Stelle entweder mit Wurzelpulver versorgt oder die Blätter werden zur Heilung aufgelegt.

Dosierung

Als therapeutische Dosierung ist eine tägliche Einnahme von 3 bis 6 Gramm der Trockenwurzel oder   täglich 300-600 mg Ashwagandha-Extrakt mit 5% Withanolid-Anteil empfehlenswert. Auch größere Dosen (bis zu 6000 mg) können sich positiv auswirken.

Withania somnifera sollte über mehrere Monate durchgehend eingenommen werden. Empfohlene Kurdauere mind. 3 Monate. Zu Entfaltung ihrer Wirkung benötigt die Pflanze einige Zeit.

Zubereitungen

Ashwagandha wird in verschieden Darreichungsformen angeboten: als getrocknete Wurzel, Tinktur, Pulver, Tee, Extrakt, Pillen, Kapsel.